Ein therapeutischer Leitfaden zur Auswahl der perfekten Knöchel-Fuß-Orthese bei Fußheberschwäche

Die Fußheberschwäche führt zu Schwierigkeiten beim Anheben des Vorderfußes, eine Bewegung, die als Dorsiflexion bezeichnet wird. Da dies das Gehen und die sichere Orientierung erschweren kann, empfehlen Therapeuten häufig die Anwendung einer Knöchel-Fuß-Orthese für Fallfüße oder Fußheberorthese.

Obgleich Knöchel-Fuß-Orthesen eine hervorragende Methode zur Behandlung von Fallfüßen sind, kommt es leicht zu einer übermäßigen Abhängigkeit. Diese kann zu einer langsameren Genesung oder sogar zu weiteren Komplikationen führen.

In diesem Artikel erfahren Sie, wann es angebracht ist, eine Knöchel-Fuß-Orthese für Fallfüße anzuwenden und worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Warum sollten Sie eine Knöchel-Fuß-Orthese für Fallfüße anwenden?

Etwa 20 % aller Schlaganfallpatienten leiden an einer Fußheberschwäche. Diese Erkrankung geht mit Schwierigkeiten bei der Dorsiflexion einher, was dazu führen kann, dass der Fuß beim Gehen „herunterfällt“ oder über den Boden schleift.

Normalerweise sendet das Gehirn beim Gehen Nachrichten an verschiedene Muskeln, damit die Zehen nicht über den Boden schleifen. Wenn die Kommunikation zwischen dem Gehirn und den Muskeln unterbrochen wird, wie beispielsweise nach einem Schlaganfall oder einer Hirnverletzung, kann es zu einer Fußheberschwäche kommen.

Die Unfähigkeit, den Fuß effektiv vom Boden anzuheben, kann zu erheblichen Sicherheitsrisiken führen. Wenn die Zehen über den Boden schleifen, passiert es leicht, dass man über auf dem Boden befindliche Hindernisse, wie einen Teppich oder eine Spalte im Bürgersteig, stolpert.

Darüber hinaus leiden viele Personen mit einer Fußheberschwäche an einem Taubheitsgefühl in dem betroffenen Fuß. Dies bedeutet, dass sie beim Gehen auf unebenen Oberflächen möglicherweise kleine Veränderungen nicht spüren können, was die Gefahr eines Sturzes erhöht.

So kann eine Fußheberorthese zur Korrektur schlechter Gangmuster beitragen

Anstatt ihre Zehen schleifen zu lassen, entscheiden sich einige an einer Fußheberschwäche leidende Personen zum Vermeiden des Zehenschleifens dafür, ihr betroffenes Bein mit jedem Schritt zur Seite zu schwingen. Andere ziehen es vor, so wie beim Marschieren ihr Bein anzuheben, damit ihr Vorderfuß nicht den Boden berührt.

Diese veränderten Gangmuster ändern jedoch nichts an der eigentlichen Ursache der Fußheberschwäche und tragen nicht zur Genesung bei. Sie werden vielmehr wahrscheinlich zu weiteren Komplikationen wie chronischen Schmerzen und einer schnelleren Ermüdung führen.

Aus diesem Grund schlagen Ärzte und Therapeuten häufig vor, eine Knöchel-Fuß-Orthese für Fallfüße zu tragen. Fußheberorthesen stützen den Knöchel und sorgen dafür, dass die Zehen sich zusammen mit dem restlichen Fuß bewegen, anstatt über den Boden zu schleifen.

Dies erhöht Ihre Sicherheit beim Gehen und verhindert die Entstehung anormaler Gangbilder. Folglich sind Patienten, die eine Fußheberorthese anwenden, in der Lage, sich sicherer und einfacher zu bewegen.

Worauf Sie beim Kauf einer Knöchel-Fuß-Orthese für Fallfüße achten sollten

Ihr Arzt oder Physiotherapeut ist hinsichtlich der Auswahl der für Sie perfekten Knöchel-Fuß-Orthese die beste Anlaufstelle. Schließlich ist jeder Mensch anders, was bedeutet, dass jeder Patient von einer anderen Art von Fußheberorthese profitieren wird.

Um ein produktives Gespräch mit Ihrem Therapeuten zu führen, hilft es, sich der verschiedenen Eigenschaften von Knöchel-Fuß-Orthesen bewusst zu sein.

Im Folgenden sind einige Faktoren aufgeführt, die beim Kauf einer Knöchel-Fuß-Orthese für Fallfüße berücksichtigt werden sollten:

• Hart oder weich. Harte Orthesen bieten mehr Halt, während weichere Orthesen bequemer sind und weniger Hautprobleme verursachen. Die oben abgebildete Flex AFO ist ein gutes Beispiel einer weichen Orthese.
• Mit oder ohne Scharnier. Scharnierte Orthesen ermöglichen es den Anwendern, ihre Knöchelmuskulatur weiterhin zu nutzen, während Orthesen ohne Scharniere den Fuß und Knöchel vollständig unterstützen und bei längerer Anwendung zu einer Knöchelkontraktur (einer schweren Spastik) führen können.
• Maß- oder vorgefertigt. Während maßgefertigte Optionen an Ihre spezifischen Bedürfnisse und Ihre Körperstruktur angepasst sind, können vorgefertigte Optionen besser geeignet sein, wenn Sie sie nur kurzfristig während einer Rehabilitation anwenden.
• Leicht zu verstecken oder äußerlich sichtbar. Obwohl dies nicht der praktischste Aspekt ist, ist es einigen Personen sehr wichtig, dass ihre Fußheberorthese so diskret wie möglich getragen werden kann.
• Kostengünstig oder teurer. Die für die Fußheberorthesen anfallenden Kosten variieren stark je nach dem Versicherungsschutz und der Art der benötigten Orthese.

Obgleich es viele Knöchel-Fuß-Orthesen für Fallfüße zur Auswahl gibt, empfehlen wir Ihnen, die Flex AFO von Flint Rehab in Betracht zu ziehen. Diese Fußheberorthese verbindet die Vorteile einer weichen Orthese mit Kosteneffizienz und Diskretion.

Sie wird am Knöchel befestigt und hebt Ihren Fuß durch das einfache Drehen eines Einstellrads in die optimale Position an, um ein Herunterfallen des Fußes zu verhindern. Beachten Sie die genannten Faktoren beim Kauf einer Fußheberorthese und scheuen Sie sich nicht, Ihren Therapeuten um Empfehlungen zu bitten.

Nachteile der langfristigen Anwendung einer Fußheberorthese

Obwohl Knöchel-Fuß-Orthesen eine weitverbreitete Behandlung der Fußheberschwäche sind, haben sie mehrere Nachteile. Knöchel-Fuß-Orthesen können die Luftzirkulation um den Fuß und Knöchel einschränken und möglicherweise zu Wunden führen. Dies ist besonders bei harten Orthesen üblich.

Einige Arten von Knöchel-Fuß-Orthesen können es zudem schwieriger machen, die Untergrundbeschaffenheit unter den Füßen zu spüren, was zu Gleichgewichtsproblemen führt. Sie können zudem unbequem und optisch unansprechend sein. Dies ist häufiger der Fall bei großen, sperrigen Orthesen, die im Schuh getragen werden und die Materialmenge zwischen der Fußsohle und dem Untergrund erhöhen.

Der größte Nachteil ist, dass die Fußheberorthesen zwar eine hervorragende Möglichkeit zur Kompensation der mit der Fußheberschwäche verbundenen Muskelschwäche sind, jedoch keine vollständige Genesung fördern. Anstatt die betroffenen Nervenbahnen zu rehabilitieren, die den Fallfuß verursachen, behandeln Knöchel-Fuß-Orthesen lediglich die äußerlichen physischen Symptome.

Wenn die Patienten eine Knöchel-Fuß-Orthesen für Fallfüße anwenden, muss ihr Gehirn nicht mehr die mit dem Anheben der Zehen verbundenen Nervenbahnen nutzen. Über einen langen Zeitraum werden diese ungenutzten Nervenbahnen zunehmend schwächer.

Dies kann zu einer erlernten Nichtverwendung führen, bei der das Gehirn bemerkt, dass Sie eine Funktion nicht mehr durchführen, und sich entscheidet, dass die Aufrechterhaltung dieser Fähigkeit nicht mehr notwendig ist. Dies ist der Ursprung der bei der neurologischen Genesung beliebten Phrase: „Wer rastet, der rostet!“

Wenn Sie Ihren Knöchel nicht bewegen, werden Sie Ihre Beweglichkeit im Knöchel verlieren.

So können Sie eine Abhängigkeit von Fußheberorthesen überwinden

Das Ziel der neurologischen Genesung ist es nicht, für alles eine Kompensationstechnik zu finden. Vielmehr beinhaltet eine optimale Genesung ein Umtrainieren der Nervenbahnen und Muskeln, damit diese wieder angemessen funktionieren.

Dies wird durch die Neuroplastizität erreicht, den Mechanismus, den Ihr Gehirn verwendet, um sich selbst neu zu vernetzen und neue neuronale Verbindungen zu bilden. Die Neuroplastizität wird durch ein intensives Training aktiviert.

Durch die häufige Wiederholung von Übungen für Fallfüße wird die Neuroplastizität beginnen, Ihr Gehirn wieder mit Ihren Muskeln zu verbinden. Physiotherapeuten können zudem die Elektrostimulation zur Förderung einer besseren Kommunikation zwischen den Nerven und Muskeln einsetzen.

Wenn sich die Beweglichkeit Ihres Knöchels und Fußes im Laufe der Zeit allmählich verbessert, können Sie die Tragezeit Ihrer Knöchel-Fuß-Orthese möglicherweise langsam reduzieren. Dann können Sie mit der Genehmigung Ihres Arztes oder Therapeuten damit beginnen, das Gehen ohne Ihre Orthese in einer sicheren Umgebung zu üben.

Es kann eine Weile dauern, bis Sie wieder richtig und sicher ohne Ihre Orthese gehen können, die Neuroplastizität macht es jedoch möglich.

Sollten Sie eine Knöchel-Fuß-Orthese für Fallfüße anwenden?

Knöchel-Fuß-Orthesen für Fallfüße wie die Flex AFO sind häufig eine der ersten Behandlungen, die einer Fußheberschwäche leidenden Personen empfohlen werden. In vielen Fällen sollten die Fußheberorthesen jedoch als ein vorübergehendes Hilfsmittel und nicht als eine dauerhafte Behandlung eingesetzt werden. Wir empfehlen Ihnen, mit der regelmäßigen Durchführung von Übungen für Fallfüße zu beginnen, vorzugsweise im Rahmen eines Rehabilitationsprogramms für den ganzen Körper. Dies optimiert die Neuroplastizität und hilft Ihnen, die Funktionsfähigkeit Ihres Knöchels und Fußes wiederherzustellen. Während Sie weiter Fortschritte machen, kann die Neuroplastizität dazu führen, dass Sie immer weniger auf eine Fußheberorthese angewiesen sind. Und mit ausreichend Zeit und Mühe werden Sie allmählich ganz auf Ihre Orthese verzichten können.